Drucken

von Dirk / sc10.de

Das samstägliche Training musste ich aufgrund familiärer Verpflichtungen ausfallen lassen, schade, gerne hätte ich mich am Reifentest beteiligt. Guido hatte nämlich von SK-Speed zwei Sätze VP-PRO Short Course Reifen dabei, Striker Evo sowie Turbo Trax. Beide fanden Anhänger unter den Fahrern, wobei die Striker Evo deutliche Abnutzungen erkennen ließen. Am Sonntag weckte mich der Wecker früh, ich musste nur noch die bereits im Treppenhaus stehenden Sachen runterschleppen.

Mein ebenfalls Samstag Abend geschmiertes Butterbrot verzehrte ich während der einstündigen Fahrt, bei der ich auch schon mal die Scheibenwischer anmachen musste. Punkt 7:30 Uhr zum Trainingsbeginn war ich Einer der Wenigen auf dem Fahrerstand. Die am Samstag trainierten, feierten wohl anschließend eine lustige Hugo-Party und hatten am Sonntag mehr Schlaf nötig oder einen aufmunternden Kaffee als Training.

Die Streckenführung ist im Vergleich zum Vorjahr minimal geändert, aber deutlich besser zu fahren. Zwei ganze Akkus trainiere ich mit dem Pro-Line Pro-2 sowie seiner neuen Karosserie/seinen neuen Rädern und bekomme dabei ein paar Tropfen ab, sowas Blödes, fällt der Renntag ins Wasser oder sollte ich schon mal den etwas wasserfesteren Team Associated SC10 startklar machen?

Kai und Heiko gewährten mir Obdach unter ihrem Pavillon, vom RCRT Duisburg war niemand zu sehen, auch nicht Holly, dessen Name auf der Nennliste stand. Meine neuen Tischnachbarn beruhigten mich auch sogleich, der Tag würde trocken bleiben und sie behielten recht. Nach kurzer Fahrerbesprechung ging es bald los, witzig, erstmals in meiner nun fast zweieinhalbjährigen Rennkarriere durften wir unsere meist zweistellige Teilnehmernummer auf die Scheibe kleben.

Wir 21 Short Course 2WD Stock Fahrer wurden in drei Gruppen eingeteilt, die Seltenfahrer in Gruppe 9, die Vielfahrer in Gruppe 10 mit dem starken Seltenfahrer Detlef und in Gruppe 11 die besseren Vielfahrer. Bis zum ersten Start hatte ich genügend Zeit zum Akku laden sowie Kaffee trinken, und mich an der Reifendiskussion des Vortags zu beteiligen.

Bestens vorbereitet stehe ich auf dem Fahrerstand und mein Pro-2 auf der Startgeraden auf Position 5 von 7. Mit sehr viel Vertrauen in mein Fahrzeug und mein Können weiß ich, ich gehöre eigentlich weiter nach vorne. Den noch hinter mir startenden (in Duisburg auf Lehm -und auf Kunstrasen wesentlich- erfolgreicheren) Detlef vom AMC Langenfeld mit seinem TeamC lasse ich vorbei und kämpfe mich genauso wie er am gesamten Feld vorbei hinter ihm an die Spitze. Das fängt ja gut an, jeder Doppelsprung und überhaupt alles gelingt, nach 6 Minuten Zweiter von Sieben in der Gruppe und die Sensation: Fünfter im achtzehnköpfigen Feld Short Course 2WD Stock, vor mir außer Detlef lediglich die drei von mir bereits bei Nennschluss favorisierten Sascha(TeamC), Kai(Losi TLR22SCT) und Frank(Team Durango DESC210/IGRT Hamm). Wow! Das wird ein Spitzen-Renntag.

Unendliche Ernüchterung dann im zweiten Lauf, als ich von Position 2 startend in der zweiten Runde am Doppelsprung patze, dadurch nicht nur meine Position verliere, sondern dermaßen unglücklich lande, dass der Pro-2 ausscheidet. Der linke Knochen springt aus dem Outdrive und lässt sich nicht mal eben reindrücken. Das war dann also der Streicher. Verrückt, trotz des Ausfalls bzw. Platz 18 bin ich aufgrund meines Ergebnisses im ersten Lauf noch Elfter in der Rangliste nach zwei Läufen. Es kann also nur noch besser werden, sofern ich die Karre wieder zum laufen kriege und zwar so, dass mir so ein Malheur, sprich Ausfall, nicht noch einmal passiert.

Das Fahrzeug ist schnell wieder fahrbereit und durch geänderte Aufhängungspunkte der hinteren Dämpfer sollte der Knochen nicht noch einmal rausspringen. Abgesehen davon, dass mein Streicher weg ist, bin ich nun noch dadurch bestraft, dass ich im dritten Lauf als Letzter auf der Geraden starten darf.

Ein gutes Auto habe ich eh und überholen kann ich nach zweieinhalb Jahren üben inzwischen auch. An Hanno(Team Durango DESC210/AMC Langenfeld), Adrian(Losi TLR22SCT/AMC Langenfeld) sowie Walter(Team Associated SC10) komme ich in sechs Minuten vorbei, Detlef ist viel zu gut, Patrick(Team Durango DESC210/MC Dortmund) hole ich nicht ein und Patty(Losi TLR22SCT/AMC Langenfeld) fährt fährt mit 10 Runden in 6:03 sein bestes Tagesergebnis, meine 10 Runden in 6:09 -wie im ersten Lauf- bringen mich also auf Platz vier in der Gruppe. Helferdienste muss ich nie in Anspruch nehmen, der Doppelsprung gelingt stets und der Pro-2 hält.

Im vierten Lauf will ich mich von Platz vier startend weiter nach vorne orientieren, Detlef ist für mich uneinholbar, Patty und Patrick vor mir sind im dritten Lauf gute Zeiten gefahren. Aber sechs Minuten sind eine lange Zeit und da kann viel passieren. Wie ich an Patrick vorbeikam, weiß ich nicht mehr, machte er einen Fehler am Baum oder beim Doppelsprung? Keine Ahnung, ich habe schließlich auf mein eigenes Fahrzeug zu achten. Jetzt noch Patty schnappen! Mit Patrick hinter mir, merke ich, dass ich an Patty immer näher ran komme, wir einigen uns, dass wir alles sportlich fair ermitteln wollen, wer hier hinter Detlef Zweiter werden soll. Aber wie ungeschickt von uns beiden, Patty bleibt an einer Fahrbahnbegrenzung hängen und ich fahre ungewollt auf, so dass sich unsere Stoßstangen verhaken. Der Helfer ist schnell zur Stelle, doch ohne Patricks DESC210 zu beachten und durchzulassen, setzt der Helfer Pattys und meinen Truck gleich nebeneinender auf die Bahn, so dass Patricks in unsere Trucks reinkracht. Bei diesem Dreierknäuel verhakt sich zwar niemend, doch entsteht eine heftige Rangelei zwischen den beiden Ps, wogegen ich mich vornehm aus dem Staub mache und mit 10 Runden in 6:06 Zweiter werde, Patty fluchend Vierter. Natürlich ist er traurig über seine Platzierung, und ich ein wenig darüber, wie meine Platzierung zustande kam.

Nach dem vierten Lauf ist in der Rangliste hinter mir Boris(Losi TLR22SCT/AMC Langenfeld) aus Gruppe 11, der in den vier Läufen bislang nicht so gute Ergebnisse erzielte wie ich in den Läufen, in denen der Pro-2 bis zum Ende der Zeit durchhielt, von daher sehe ich keine Bedrohung. Vor mir in der Rangliste nach Lauf vier ist Heinrich(Losi TLR22SCT/AMC Langenfeld) ebenfalls aus Gruppe 11, der schon gute Zeiten fuhr und im Vierten Lauf, der bislang auch mein bester war, gar einen Elfer. Als Sportler muss man sich was vornehmen, also nehme ich mir vor, im fünften Lauf in meiner Gruppe von Platz zwei aus startend, noch einen Platz in der Rangliste an Heinrich vorbei nach oben zu klettern.

Wie übrigens alle Starts an diesem Sonntag klappt auch der letzte einwandfrei, um mich herum gibt es keine Rempeleien und alles läuft wie geschmiert. Abgesehen von dem uneinholbaren Detlef muss ich aber feststellen, dass ich gegen den hinter mir an dritter Stelle startenden Patrick zu langsam bin beziehungsweise zu vorsichtig fahre, daher lasse ich ihn lieber durch, als mit ihm um die Position zu kämpfen. Für mich ärgerlich fährt er in diesem letzten Lauf zudem noch fehlerfrei, also auch auf diese Weise keine Chance für mich, noch einmal auf Platz zwei zu kommen. Sei's drum, in der Rangliste nach Lauf vier war er weit hinter mir und macht mir meinen Rang nicht streitig. Ohne Fahrfehler oder uns in die Quere zu kommen, fahren wir zum Abschluss des Tages alle drei Bestzeiten, Detlef 12 Runden in 6:25, Patrick 11 in 6:19 und ich endlich auch mal einen Elfer in 6:30, geht doch!

Nach uns die Gruppe 11, mit Boris und Heinrich, auch dort geht alles ohne Karambolagen ab, so dass gute Zeiten gefahren werden können. Boris fährt Tagesbestzeit und schafft einen Elfer in 6:31, Heinrich fährt wie ich oder noch vorsichtiger und schafft 10 Runden in 6:04. In der Rangliste nach Lauf fünf, die den Streicher berücksichtigt, bin ich auf Platz acht genau vor Heinrich auf Platz neun. Achter von Achtzehn (da Drei der Einundzwanzig nicht antraten) ist für mich ein tolles Ergebnis. Wie meine sechsjährige Cynthia später zusammenfasst, sind Zehn hinter mir, aber nur Sieben vor mir.

Das hat Spaß gemacht, Dank an die Ausrichter für das perfekte Drumherum, das Wetter hielt und in der Klasse Short Course 2WD Stock gewinnt Sascha vor Detlef und Kai, der mit Ben(Team Associated SC10/AMC Langenfeld/Platz 5) und Felix(Team Durango DESC210/AMC Langenfeld/Paltz 6) spannende Läufe um den Spitzenplatz der Gruppe 11 fuhr.

Der nächste Lauf des NRW Offroad Cup wird ausgerichtet von Team Turtle-Racing Trier am 2./3. August 2014 und es darf schon genannt werden.

Zwei Favoriten startend in Gruppe 9: Franks Team Durango DESC210 und Saschas TeamC

Gruppe 10: Hanno, Dirk, Adrian, Patty, Detlef, Walter

Gruppe 11

Das Ergebnis nach fünf Läufen, Anklicken zum Vergrößern: