von Dirk / sc10.de

An jedem Tag der vergangenen Woche schaute ich auf wetter.com und die Vorschau war stets trocken, aber nicht über 15°. Gut gelaunt trug ich bereits am Freitag abend einige Sachen -unter anderem ein Zelt, zwei Isomatten sowie zwei Schlafsäcke- ins Auto und packte eine große Reisetasche mit Wechselklamotten und vielen Süßigkeiten. Und natürlich das wichtigste: Zwei Renner, Ersatzteile und Werkzeug.

So konnte es dann am Samstag trotz gemütlichen Frühstück mit der ganzen Familie wie geplant um 9°° losgehen, wir wollten um 10°° in Troisdorf sein und bis zum ersten Rennen um 17°° jede Sekunde zum Trainieren nutzen. Okay, zwischendurch Zelt aufbauen, aber das ging flott.

Diego wollte partout nicht eins von den Fahrzeugen über die Rennstrecke bewegen, zugegebenermaßen sind in Troisdorf einige Finessen in die Strecke integriert. So fuhr ich abwechselnd SC10 und Slash, weil die Stecke keinen "Grip" hat, konnte letztgenanntes Fahrzeug trotz des hohen Schwerpunkts nicht umkippen.

So schlitterte der Slash ebenso wie der SC10 durchs "Infield", auf der Geraden war der Vector-X12-motorisierte SC10 wohl einen Tick schneller als der Titan-12T-550-angetriebene Slash, auch gelang mit dem SC10 der große Sprung vor dem Fahrerstand besser.

Abgesehen vom Zeltaufbau hatte ich noch eine Zwangstrainingspause, das zum Rennen in Langenfeld am 3.3. bestellte Savöx SC-0352 für 20,00 Euro mit Kunststoffgetriebe hielt der Belastung nicht stand. Dummerweise hatte ich mein Asso XP S1903MG mit dem eingeschränkten Rechtsausschlag nicht als Reserve dabei, es war wie alles, was bei uns in der Wohnung nicht auffindbar ist, auf dem Speicher.

So hielt ich ausschau nach Vereinskamerad Thomas Wortmann, der mir in dieser Angelegenheit bereits in Langenfeld aushelfen konnte, leider unauffindbar, er war bestimmt beim RCRT-Arbeitsdienst auf der Duisburger Strecke, die, wie ich irgendwo im Netz gelesen habe, auch Südring genannt wird.

Zum Glück hatte Kevin Klump ein Savöx SC-1257TG zu verleihen, das bei den Sportkameraden beliebteste Servo für 60,00 Euro. Bereits beim Ausleihen machte er mich darauf aufmerksam, dass das Servo manchmal ungewollte nervöse Zuckungen hat, die sich durch einen spontanen Vollausschlag nach rechts bemerkbar machen, wenn man es gerade am wenigsten braucht.

Nun gut, ich habe es mir geliehen, besser als gar nichts. Nach ein wenig Schrauberei -Servo raus, neues rein kann ich inzwischen gut- ging es weiter mit abwechselndem Training SC10/Slash, bis zur Fahrerbesprechung, wo angesagt wurde, dass die Läufe über sieben statt fünf Minuten gehen.

Na und dann der erste von vier Vorläufen, aber auch der einzige am Samstag. In meiner Vorgruppe 10 wurde ich gewiss nicht Erster, ich ließ den hohen Fovoriten Michael Rybski und den Lokalmatador Thomas Schwarz (house_fx) passieren, wollte ich den Sportkameraden doch nicht den Einzug ins A-Finale verbauen. Beide übrigens mit TLR22SCT.

Von den am Samstag in SC Stock angetretenen 26 Fahrern fuhr ich mit dem SC10 das vierzehntbeste Ergebnis, nämlich 10 Runden in 7 Minuten und 12 Sekunden. Während die SC Modified ihren Vorlauf fuhren und Diego meinen Helferposten einnahm, durfte ich den Transponder aus dem SC10 aus- und in den Slash einbauen, kein Akt, muss aber gemacht werden. Wie sich herausstellte, eine bessere Entscheidung als auf Leihtransponder zurück zu greifen, die versagten nämlich regelmäßig ihren Dienst.

In der Klasse Hobby/Fun, wo ich den Diego genannt hatte, fuhr ich an seiner Stelle mit dem Slash in Gruppe 12 gegen 2WD- und 4WD-Buggies, in Gruppe 13 war neben diesen ein übermotorisierter Allrad-Slash und drei Kyosho Sandmaster. Dort fuhr ich ebenfalls 10 Runden, dieses Mal in 7 Minuten und 24 Sekunden, also gar nicht so viel schlechter als mit dem SC10. Dieses Ergebnis brachte mich auf Platz 6 von 14.

Nach dem letzten Vorlauf noch eine Akkuladung trainiert, dann Akkus aufladen, Sachen in den Skoda bzw. ins Zelt und dann der gemütliche Teil mit Kölsch aus der Flasche. Irgendwann muss aber auch der coolste Siebenjährige Zähne putzen und ins Zelt, dem schloss ich mich an, wollte ich doch am Sonntag "sportlich etwas erreichen".

Obwohl mein erster Start erst um 08:30 sein sollte, stand ich schon um 07:00 als Helfer an der Strecke, im Zelt war an Schlaf nicht zu denken, fingen doch schon vor dem ersten Start die Lautsprecherdurchsagen an. Diego schlief sogar noch etwas weiter, er musste ein wenig Schlaf nachholen, er war am Samstag später als üblich in der Falle und um 04:22 wurde unser Schlaf unterbrochen von einer Alarmanlage.

Derart unausgeschlafen (war schon okay) verbesserte ich mich mit meinen Fahrzeugen in den entsprechenden Vorgruppen stetig, schaffte aber nie 11 Runden in den vorgegeben 7 Minuten. Auch gelang mir nie eine Einzelrunde unter 40 Sekunden. Nach dann 4 Vorläufen, von denen die zwei besten Platzierungen gewertet wurden, war ich in SC Stock 22. von 30 und in Hobby/Fun 7. von 15. Was widerum bedeutet, dass ich am Sonntag Nachmittag noch zweimal C-Finale in SC Stock fahren durfte und drei Läufe A-Finale in Hobby/Fun. A-Finale, Icke!

Außer dem sagenhaften Titel A-Finale änderte sich an der Fahrerei in Hobby/Fun nichts, die meisten Fahrer waren bereits in meiner (also Diegos) Vorgruppe 12, diese war wohl die etwas stärkere. In diesem A-Finale startete ich zurecht als siebenter, die 2WD- und 4WD-Buggies sind doch -eine gewisse Übung vorausgesetzt- ein wenig flinker als der von mir gelenkte Slash.

Laut soeben veröffentlichtem Ergebnis wurde ich (mit Diego's Namen) Sechster von acht in meinem A-Finale und damit Sechster von fünfzehn Teilnehmern dieser Klasse. Den dritten A-Finallauf um 19:45 bin ich nicht mitgefahren, da wir sonst zu spät nach Hause gekommen wären, der Junge aber Montag früh in die Schule muss.

Ich möchte aber fairerweise dazu sagen, dass mir die von mir im ersten A-Finale erreichten 12 Runden spanisch vorkommen, wahrscheinlich bin ich diesen Lauf flott und fehlerfrei gefahren, dennoch finde ich 12 Runden mit dem Slash sehr viel, sprich zuviel, das brächte mich und den Slash glatt ins A-Finale bei SC Stock.

Nehmen wir es so hin. Spannender war das in zwei Läufen ausgetragene C-Finale in SC-Stock, die von uns Fahrern sogenannte Championsleague. Dort startete ich mit dem SC10 und der Startnummer 2 hinter Namensvetter Dirk Jacoby, der ja schon im Langenfelder D-Finale zeigte, dass er mit seinem TLR22SCT ganz nach vorne gehört.

Ich hatte wenig zu gewinnen, aber viel zu verlieren, sprich als 22. der Vorläufe und somit Starter 2 im C-Finale konnte ich bestenfalls 21. werden, dümmstenfalls jedoch 30. Und gleich im ersten der beiden Finalläufe vermachte ich meine gute Ausgangsposition durch Fahrfehler und Karosseriekontakte mit den anderen 9 Teilnehmern, deren fahrerischisches Können weder für das A- noch B-Finale ausreicht. Starter 1 Dirk Jacoby hingegen hielt seine Position bis zum Ende der Zeit.

Das sollte mir im zweiten C-Finale nicht noch Mal passieren. Ich nahm mir ganz fest vor -wie übrigens vor allen meinen zwölf(!) Starts an diesem Wochenende- keine Fahrfehler zu machen und schwor meine Verfolger darauf ein, mich nicht zu rammen. Das Konzept ging auf, ich fuhr auf Sicherheit (soweit Kevin's nervöses Servo dies zuließ), also nicht so schnell wie in den Vorläufen und meine Verfolger rempelten sich stets gegenseitig, bevor sie mir zu nahe kamen.

Obwohl wir das vorher nicht besprochen hatten, fuhr Spitzenreiter Dirk Jacoby so galant ins Gebüsch, dass der Helfer über eine Minute brauchte, sein Fahrzeug zu bergen. So bekam ich nicht einmal mit, dass ich ihn überholte, und dachte von daher, ich hätte lediglich meinen zweiten Startplatz ins Ziel gerettet. Umso größer natürlich die Freude, auf dem Ausdruck an der Magnettafel erstmalig bei einem Rennen meinen Namen ganz oben zu sehen.

Durch Platz sechs und eins komme ich im C-Finale hinter Dirk Jacoby mit Platz 1 und 4, und bestätige somit auch im Finale den bereits in den Vorläufen erreichten Platz 22 im Gesamtfeld.

Gesamtergebnis Troisdorf

 

 

Und schon in zwei Wochen geht es weiter mit Lauf 3 in Duisburg, weil der Herr Peters von Modellbau Herten das SC-0352 nicht zur Reklamation annehmen möchte, kommt es in die Tonne. Bis zum Duisburger Rennen brauche ich ein neues Servo, ThunderTiger S1903MG mit Metallgetriebe für 15,00 Euro (bzw. das gleiche in wasserdicht DS1903MG für 20,00 Euro) oder Savöx SC-1257TG für 60,00 Euro.

Oder wieder das RTR-Teil verbauen mit dem eingeschränkten Rechtsausschlag. Sollte auf Duisburger Lehm nicht so dramatisch sein wie auf dem Teppich in der Langenfelder Halle. Und dann kommen in Duisburg endlich mal die grünen Losi-Ultra-Digits-Reifen an den SC10, der Slash bekommt, falls er an den Start geht, die Louise Maglev.

  NRW Offroad Cup SC2WD Stock Gesamtwertung
    LA TD DU TR LA DO HA DO  
  Name Platz Platz Platz Platz Platz Platz Platz Platz Gesamt
1 Rybski, Michael 1 7             235
2 Kraft, Guido 2 10             230
3 Klump, Kevin 11 5             226
4 Geistmann, Frank 8 11             223
5 Müther, Philipp 12 8             222
6 Schwarz, Thomas 20 2             220
7 Haas, Markus 15 9             218
8 Kick, Markus 17 12             213
9 Jansen, Manuel 23 6             213
10 Kümmel, Andreas 19 16             207
11 Bley, Bianca 22 15             205
12 Holland, Marcus 24 19             199
13 Hornung, Walter 28 17             197
14 Acri, Marco 25 23             194
15 van den Boogard, Hanno 26 25             191
16 Jacobi, Dirk 31 21             190
17 König, Dirk 32 22             188
18 Brahm, Lutz 37 20             185
19 Kennert, Bastian 38 24             180
20 Poliwoda, Adrian 34 29             179
21 Muckel, Bernd 35 28             179
22 Müller, Thomas   1             121
23 Möthe, Thomas 3               118
24 Heinen, Werner   3             118
25 Schreiber, Mario 4               117
26 Kammelter, Detlef   4             117
27 Wortmann, Thomas 5               116
28 Wortmann, Marvin 6               115
29 Meyer, Andreas 7               114
30 Prott, Michael 9               112
31 Oprei, Marc 10               111
32 Heußen, Erwin   10             111
33 Reiling, Carsten 13               108
34 Unkelbach, Jörg   13             108
35 Peters, Dieter 14               107
36 Hübner, Lucas   14             107
37 Hueser, Jonas 16               105
38 Teriet, Kai 18               103
39 Heinen, Michael   18             103
40 Hofmanns, Daniel 21               100
41 Thiebes, Julius   26             95
42 Schröder, Gerd 27               94
43 Jeck, Thorsten   27             94
44 Pantenburg, Hans 29               92
45 Wetterer, Thomas 30               91
46 Brahm, Marcel   30             91
47 Majoreck, Christian 33               88
48 Nieswandt, Jan 36               85

{vimeo}64511480|640|480|0{/vimeo}

Fotos von Anja Fuhrmann Digital Flubber Collection

Fotos von Thorsten Jeck rc-blog.net

   

Unsere Sponsoren  

smineu

Hoeco Logo GmbH

RC-Linde

Ruddog neu1

tonisport neu

Wenn auch Sie den NRW Offroad Cup unterstützen möchten, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail!