Überblick für (Wieder-) Einsteiger: Dinge, die dem Modellsportler das Leben erleichtern

 

Manch alter Hase, der dem Hobby vor ein paar Jahren den Rücken gekehrt hat, wird sich an verschiedene unliebsame Sachen erinnern: Akkupflege, Kollektor abdrehen, Motor einlaufen lassen, Quarze wechseln… An diesen Tätigkeiten kommt man mittlerweile leicht vorbei! Im folgenden werden Teile der Ausrüstung beschrieben, die man heutzutage nicht mehr missen möchte.

 

Lithium-Akkus

Mit graus werden sich viele an den Pflegeaufwand erinnern, der einem von hochgezüchteten NiMH-Rennakkus abverlangt wurde: Entladen zum Angleichen auf der Platine, nur einmal am Tag benutzen, Kopf einziehen, wenn sich mal wieder einer zerlegt… All das kann Teil der Vergangenheit sein! Mittlerweile sind LiPo und LiFe-Akkus zu vernünftigen Preisen erhältlich, die deutlich bequemer zu handhaben sind und dazu noch ein deutliches Plus an Leistung bieten. Die pflegeleichteren, schwereren LiFe-Akkus haben sich bislang nicht vollends durchsetzen können. Die Nennspannung eines gebräuchlichen, zweizelligen Akkus ist mit 6,6 V im Vergleich zu den 7,4 V der ebenfalls zweizelligen (oder 2S) LiPo-Akkus geringer, die erzielbaren Kapazitäten bei gleichem Gewicht ebenfalls. Im Gegenzug sind sie aber ungefährlicher. LiPo-Akkus können bei falscher Behandlung (z. B. Tiefentladung) in Flammen aufgehen. Persönlich habe ich derartiges in mehreren Jahren noch nicht erlebt, auch ein kurzgeschlossener LiPo war danach einfach nur kaputt. Nichtsdestotrotz empfiehlt es sich selbstverständlich, die Herstellerangaben genauestens zu beachten. Lithium-Akkus können an einem Renntag mehrfach benutzt werden, so dass man mit ein oder zwei Akkus bequem auskommt.

Im Bild zu sehen sind die eingelassenen 4 mm-Buchsen zum Anschluss des Reglers bzw. eines Adapter- oder Ladekabels. Die kleine 2 mm-Buchse dazwischen nimmt den Balancerstecker auf.
Der gezeigte Akku ist ein sog. Shorty-LiPo, der in etwa so groß ist, wie ein Nickel-Akku mit vier Zellen. Derartige Akkus erfreuen sich bei 2 WD-Buggys und Anwendungen im Glattbahnbereich (z. B. Formel 1) steigender Beliebtheit, da man dank der kompakten Abmessungen mehr mit der Gewichtsverteilung spielen kann. Der Akku ist etwa doppelt so lang wie breit und findet überall Platz, wo bislang zwei Saddle-Packs quer hintereinander verwendet werden mussten.

 

Zum Laden benötigt man ein geeignetes Ladegerät, am besten mit integriertem Balancer. Der Balancer gleicht unterschiedliche Zellenspannungen während des Ladens aus.

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LRP Quadra Pro 2 - Ladegerät mit Balancer und integriertem Netzteil

 

An manchen Strecken sind beim Laden sog. LiPo-Säcke vorgeschrieben. Hierbei handelt es sich um Taschen aus brandverzögerndem Material, die im Notfall für eine gewisse Sicherheit sorgen. Für Transport und Lagerung schwören viele auf Metallbehälter wie z. B. Alukoffer oder alte Munitionskisten.

 

Ein handelsüblicher LiPo-Sack, wie er von vielen Herstellern angeboten wird. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Sven Rudig von unserem langjährigen Sponsor Ruddog, der mir den Akku und den LiPo-Sack für diesen Bericht zu einem guten Preis überlassen hat!

 

 

DSM, FHSS, DSSS, FASST usw.

Fast jeder große Hersteller von Funkfernsteuerungen kocht mittlerweile sein eigenes Süppchen, aber alle Systeme haben ein paar Gemeinsamkeiten. Sämtliche Anlagen senden im Bereich von 2,4 GHz und suchen sich ihre Frequenz selbst. Wenn der Sender erst einmal an den zugehörigen Empfänger „gebunden“ ist, hat der Benutzer weitestgehend seine Ruhe und freut sich über einen annähernd störungsfreien Betrieb. Frequenzabsprachen und die Abgabe des Senders gehören der Vergangenheit an. Theoretisch ist der gleichzeitige Betrieb von über 70 Anlagen möglich.

 

Personal-Transponder

Um beim Rennen die Rundenzeiten der einzelnen Fahrzeuge zu kontrollieren, muss in jedem Wagen ein Transponder mitgeführt werden. Leihtransponder sind relativ klobig und müssen zwischen den Läufen zum Laden bzw. fürdie Verwendung durch andere Fahrer abgegeben werden. Die Unterbringung im Buggy ist ebenfalls nicht immer einfach. Mit einem Personal-Transponder ist man auf der sicheren Seite. Die Stromzufuhr erfolgt über den Empfänger, eine Ermahnung seitens der Rennleitung, weil man vergessen hat, den Transponder abzugeben, muss man nicht befürchten.

 

Brushless-Technik

In der Vergangenheit wurde an den verschleißfreudigen Bürstenmotoren teilweise ein immenser Wartungsaufwand betrieben. Kollektor abdrehen nach jedem Lauf, spezielle Tropfen auftragen, Kohlen „cutten“… Der mitunter schlechte Wirkungsgrad sorgte auch schon einmal dafür, dass sich die Motorkabel selbstständig ablöteten.

Mit den Brushless-Motoren ist mittlerweile eine immense Leistung für jedermann verfügbar, aber der eigentliche Hauptgewinn ist der geringe Wartungsaufwand. Bis auf gelegentliches Reinigen und ab und an ein Tröpfchen Öl sind die Motoren wartungsfrei.

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Speed Passion 17.5R - Integrierte 3,5 mm Goldstecker statt Lötlaschen

 

Natürlich werden passende Regler benötigt; statt zuvor zwei Kabeln führen nun drei „dicke“ Kabel zum Motor sowie meistens noch ein mehradriges Sensorkabel. Grob gesagt sorgt ein Hallsensor im Innern des Motors für eine feinere Regelbarkeit. Ohne Sensor kann es zum Stottern, dem sog. „Cogging“ kommen.

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LRP SXX - Kompakter Brushlessregler für Betrieb mit Sensormotoren

Gelb/orange/blau: Motorkabel

Schwarz, mehradrig: Sensorkabel

 

In den Standardklassen führte die neue Technologie in den vergangenen Jahren zu einer ungewollten Leistungsexplosion durch sog. „Power-Programme“, die sich mit Chip-Tuning am echten PKW vergleichen lassen. Mittlerweile wurden diese in den Standardklassen weitgehend verboten. Hier wird auf 0-Boost-Regler gesetzt, damit auch tatsächlich jedem Fahrer die gleiche Motorleistung zur Verfügung steht. Die Feinheiten der Motorsteuerung können bei Modified-Motoren aber auch durchaus Vorteile bringen, z. B. mit angepasster Übersetzung und Einstellung für einen kühleren Lauf bei optimierter Leistungsentfaltung sorgen, während die immense Leistungssteigerung bei schwächer ausgelegten Motoren häufig für Hitzeprobleme sorgt.

 

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