Nachdem meine ohnehin nie besonders umfangreichen Rennteilnahmen in den letzten Jahren immer weiter abgenommen hatten, war ich schon so weit, dem Hobby den Rücken zu kehren. Wenn man allerdings erst einmal vom RC-Virus befallen ist, wird man ihn so schnell wieder los. Also bin ich einmal mehr in mich gegangen und habe überlegt, wie ich es am ehesten schaffe, vergleichsweise geringe Kosten und jede Menge Spaß unter einen Hut zu bringen. Eine Teilnahme in der Hobby/Fun-Klasse schien mir die optimale Lösung!

In der Hobby/Fun-Klasse tummeln sich neben Einsteigern auch jede Menge alte Hasen, die nicht den Ehrgeiz oder die Reflexe haben, um in den wettbewerbsorientierteren Klassen anzutreten. Auch wenn man vor einem  Rennen (wie ich) so gut wie nie zum Trainieren oder Abstimmen des Fahrzeugs kommt und erst zum Rennsonntag anreist, bietet einem die schwächere Motorisierung in dieser Klasse die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten packende Zweikämpfe zu liefern, ohne jede Menge Material gegen die Wand zu setzen, wie es bei höherem Tempo schon einmal passiert.

Nach einem kurzen Fahrtest mit einer Losi-Zigarre (XXX-SCB) mit 13,5-Turn-Motor kam ich dann ins Grübeln, ob der 17,5er für mich nicht vielleicht doch zu zahm ist - ich bin auf Anhieb mit dem unbekannten Fahrzeug sehr gut zurecht gekommen. Es kann also durchaus passieren, dass ich mich später doch noch in einer anderen Klasse ins Getümmel stürze... ;)

Zum Material: Dieses ist hierbei weitgehend freigegeben, Fahrzeuge aller Arten sind in dieser Klasse anzutreffen. Es wird darum gebeten, sich bei den Motoren auf schwächere Typen zu beschränken: Für erfahrene Modellsportler, die im Tiefflug über die Piste heizen wollen, gibt es die anderen Klassen, und in den Händen von Einsteigern, die noch genug mit dem Erlernen der Steuerung zu tun haben, haben Motoren mit mehreren hundert Watt Leistung nichts verloren. Die in verschiedenen Cars verbauten Büchsenmotoren oder „normale“ Brushless-Motoren mit einer Wicklung von 17,5 Turns bieten genug Leistung, um Spaß zu haben, ohne dabei sein eigenes oder andere Fahrzeuge - oder gar Helferposten und Zuschauer -  durch mangelnde Kontrolle zu gefährden.

Als langjähriger Modellbauer wollte ich auf gute Qualität nicht verzichten, ohne aber ein Vermögen ausgeben zu müssen. Immer wieder kann man das ein oder andere Schnäppchen machen, so stammt mein Servo (Sanwa SDX-801) aus dem großen Internetauktionshaus, mein Motor (Speed Passion Competition 3.0 17.5R) aus dem Marktplatz des rcweb-Forums und mein Regler (LRP SXX Competition) ist mittlerweile neu für einen Bruchteil seiner ursprünglichen UPE bei verschiedenen Händlern zu haben, da er vor einiger Zeit von einem Nachfolgemodell abgelöst wurde. Beim Ladegerät habe ich ebenfalls zu einem Produkt der Firma LRP gegriffen. Der Quadra Pro 2 ist derzeit in der US-Version (die sich nur durch ein anderes Netzkabel unterscheidet) zu einem attraktiven Preis im LRP-Onlineshop zu haben, das europäische Kaltgerätekabel (wie es z.B. auch an PCs verwendet wird) ist überall für ein paar Euro zu erwerben.

Beim Akku wollte ich einen sogenannten Shorty ausprobieren. Meine Wahl fiel auf den Vampire 4400 mAh 50C, der zum einen direkt verfügbar war, und zum anderen auf der Akku-Liste der EFRA steht. Die EFRA-Zulassung braucht ein Akku nicht nur bei einem EFRA-Grand-Prix oder einer Europameisterschaft, sondern auch bei der LRP-Offroad-Challenge. Da ein LiPo eine längere Lebensdauer hat als die Nickel-Zellen der Vergangenheit, wollte ich hier zukunftssicher einkaufen. Der gute Ruf der Vampire-Racing-Produkte in der Offroad-Szene schadete ebenfalls nicht! ;)

Die RC-Anlage, die ich mir ausgesucht habe, ist aktuell noch nicht verfügbar, weshalb ich an dieser Stelle noch nicht darauf eingehen möchte. Natürlich muss das Ganze dann noch irgendwo untergebracht werden, denn mit ein paar Kabeln, Platinen und Gehäusen kann man keine Rennen fahren! Für mich steht fest, dass es nach mehreren Jahren mit Short Course Trucks auch mal wieder etwas anderes sein darf. Einen 2WD-Buggy hatte ich schon lange nicht mehr. In Anbetracht der angestrebten, eher schwachen Motorisierung sind diese Fahrzeuge eine gute Wahl. Sie sind leicht und agil, präzise zu steuern, dabei aber auch wartungsfreundlich und im laufenden Betrieb kostengünstig.

Dem angehenden Rennfahrer stehen verschiedene Wege zum fahrfertigen Modellauto offen: Es werden RTR-Fahrzeuge angeboten, die weitestgehend betriebsbereit sind, sogenannte Roller, bei denen noch die Elektronik und die Antriebskomponenten eingebaut werden müssen, und natürlich den klassischen Bausatz. Ich habe mich für letzteres entschieden: Der Bau eines Kits macht einen Heidenspaß, man lernt sein künftiges Modell von Grund auf kennen und außerdem ist man nicht auf die Tagesform des jeweiligen Firmenmitarbeiters angewiesen. An losen Schrauben und schlecht befüllten Dämpfern ist man also schlimmstenfalls selbst Schuld…

Das Rennen gemacht hat der Yokomo B-Max2, ein traditioneller Heckmotor-Buggy mit Kunststoff-Chassis. Der Wagen verfügt über einige schöne Detaillösungen und offensichtliche Highlights, wie z. B. die edlen Big-Bore-Stoßdämpfer und serienmäßigen Titanspurstangen. Associated B4-Fahrer können ihre Heckfelgen und Hauptzahnräder direkt weiterverwenden, für die Vorderachse sind passende Radachsen für ein paar Euro erhältlich. Ich hoffe, dass im Westen der Republik bald mehr Buggys dieses Typs als meiner und der von Yannic Prümper zu sehen sein werden! ;)

 

Ich hoffe, schon bald auf die Fernsteuerung näher eingehen zu können. Im Anschluss an den unten verlinkten  Baubericht soll so bald wie möglich ein Fahrbericht folgen.

 

Einleitung - Elektronik im RC-Car - Baubericht Yokomo B-Max2 - Auf zum Rennen!
Das erste Rennen

   

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